Technik
Wer soll ihr HMI benützen?
Für HMIs gibt es eine Vielzahl an Benutzer:innengruppen. Deren Bedürfnisse & Fähigkeiten müssen bei der Entwicklung von HMIs berücksichtigt werden.
Ein HMI (Human-Machine Interface) kann von einer Vielzahl unterschiedlicher Benutzergruppen verwendet werden. Die Bedürfnisse und Fähigkeiten dieser Benutzer:innen sollten bei der Entwicklung des Systems sorgfältig berücksichtigt werden. Hier sind einige typische Benutzer:innengruppen und die wichtigsten Aspekte, die bei der Entwicklung für diese Gruppen zu beachten sind:
Maschinenbediener:innen
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Erfahrung und Fachwissen:
Maschinenbediener:innen sind oft erfahren im Umgang mit spezifischen Maschinen. Sie benötigen schnelle und effiziente Zugriffe auf wichtige Steuerungen und Statusanzeigen.
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Bedienkomfort:
Das HMI sollte ergonomisch gestaltet und leicht verständlich sein, um eine reibungslose Bedienung zu gewährleisten, insbesondere in stressigen oder zeitkritischen Situationen.
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Sicherheit:
Kritische Funktionen sollten durch Bestätigungen oder Sicherheitsmechanismen geschützt sein, um unbeabsichtigte Fehlbedienungen zu vermeiden.
Techniker:innen und Wartungspersonal
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Diagnose und Fehlerbehebung:
Techniker:innen müssen schnell auf detaillierte Informationen zugreifen können, um Maschinenprobleme zu diagnostizieren und zu beheben.
Das HMI sollte daher über umfassende Diagnose- und Reporting-Tools verfügen.
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Anpassungsmöglichkeiten:
Wartungspersonal benötigt oft tiefen Zugang zu Maschinenparametern und Konfigurationsmöglichkeiten. Dabei sollte jedoch auf Benutzer:innenrechte und Zugriffsbeschränkungen geachtet werden.
Ingenieur:innen und Systemintegrator:innen
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Anpassbarkeit und Konfiguration:
Ingenieur:innen müssen in der Lage sein, das HMI anzupassen, zu konfigurieren und mit anderen Systemen zu integrieren. Flexible Schnittstellen und einfache Konfigurationsmöglichkeiten sind hierbei essenziell.
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Erweiterbarkeit:
Es sollte leicht möglich sein, zukünftige Erweiterungen oder Anpassungen vorzunehmen, etwa durch modulare Architektur und Standardschnittstellen.
Manager:innen und Aufsichtspersonal
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Übersicht und Berichterstattung:
Manager:innen benötigen oft hochaggregierte Informationen und eine visuelle Darstellung des Systemstatus. Dashboards, die die wichtigsten KPIs (Key Performance Indicators) übersichtlich darstellen, sind hier von Vorteil.
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Remote-Zugriff:
In vielen Fällen ist ein Fernzugriff auf das HMI nützlich, um die Systemleistung auch aus der Ferne überwachen zu können.
Gelegentliche oder unerfahrene Benutzer:innen
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Einfache Bedienung:
Für weniger erfahrene Benutzer:innen sollte das HMI intuitiv und leicht verständlich sein. Eine klare Struktur, einfache Sprache und visuelle Hilfsmittel wie Icons oder Animationen helfen bei der Orientierung.
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Training und Unterstützung:
Das HMI sollte Schulungen und Onboarding unterstützen, zum Beispiel durch integrierte Hilfesysteme, Tutorials oder Tooltips.
Sicherheits- und Notfallpersonal
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Schneller Zugriff auf Notfallfunktionen:
Sicherheits- und Notfallfunktionen müssen gut sichtbar und sofort zugänglich sein. Klare Kennzeichnungen und eine einfache Bedienlogik sind essenziell.
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Robustheit:
Das HMI sollte auch in kritischen Situationen zuverlässig funktionieren, zum Beispiel bei Stromausfällen oder Netzwerkproblemen.
Externe Benutzer:innen (zB Lieferanten und Partner)
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Zugriffskontrolle:
Externe Benutzer:innen sollten nur auf die für sie relevanten Funktionen und Informationen zugreifen können. Hier müssen Rollen und Berechtigungen sorgfältig verwaltet werden.
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Sicherheitsstandards:
Für externe Benutzer:innen sind Sicherheitsaspekte besonders wichtig, um den Zugriff auf sensible Daten oder Steuerungen zu begrenzen.
Was ist bei der Entwicklung eines kundenspezifischen HMIs für bestimmte Nutzergruppen zu beachten?
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Benutzer:innenrollen und Berechtigungen:
Unterschiedliche Benutzer:innengruppen benötigen unterschiedliche Zugriffsrechte. Es ist wichtig, ein flexibles Rollen- und Berechtigungssystem zu implementieren. Mit Admin/Root Rechten sollte sehr sorgsam umgegangen werden.
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Personalisierung:
Die Möglichkeit, das HMI für verschiedene Benutzer:innengruppen oder Anwendungsszenarien anzupassen, kann die Bedienung erleichtern und die Effizienz steigern.
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Zugänglichkeit:
Berücksichtigen von Benutzer:innen mit Einschränkungen (z. B. Sehbehinderungen) und Implementierung von Barrierefreiheitsstandards wie größere Schriftarten, Kontraste und sprachgesteuerte Funktionen.
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Internationalisierung:
Falls das HMI international eingesetzt wird, sollten Mehrsprachigkeit und kulturelle Unterschiede (z. B. Symbolik) berücksichtigt werden.
Durch die Beachtung der spezifischen Bedürfnisse Ihrer Benutzer:innengruppe können Sie ein benutzerfreundliches HMI entwickeln, das im Kontext ihrer Anwender:innen erfolgreich eingesetzt wird.