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Unsere Elektronikentwicklung in Linz
Seit 2012 hat Ginzinger electronic systems ein Büro in Linz/Oberösterreich, um nahe an führenden Ausbildungsstätten moderne Arbeitsplätze für MitarbeiterInnen in der Hardware- und Softwareentwicklung zur Verfügung zu stellen.
Die Linzer Ginzinger-Crew ist in großzügigen Räumen in der Harrachstraße untergebracht. Wir sprechen mit DI Martin Fischeneder, Leitung Entwicklung am Standort Linz, über die Aufgaben und Herausforderungen.
Martin, ursprünglich lag der Fokus für den Standort Linz auf Softwareentwicklung bzw. Technologieentwicklung. Ist das immer noch so?
Martin: Nein, gar nicht Das war zwar zugegeben vor einigen Jahren noch der Fall. Mittlerweile sind wir aber in Bezug auf Entwicklung Hardware- und Software identisch wie am zentralen Entwicklungsstandort in Altheim aufgestellt. Wir arbeiten genauso projektbezogen an Kundenprojekten und machen Anwendungsentwicklungen wie die Altheimer Kollegen.
Kannst du unser näher erklären, was IP Entwicklung bedeutet?
Martin: „IP“ steht für Intellectual Property. Es geht dabei um Technologiemanagement. Dazu werden Vorschläge erarbeitet und neue Technologien abgeklopft, die künftig für unsere Kunden relevant werden. Wir versuchen bereits jetzt herauszufinden, was der Kunde in Zukunft an Technologie in seinen Produkten braucht, um diese im Bedarfsfall ausgereift und für Serienprodukte geeignet bereitstellen zu können.
Wir machen dazu Vorabentwicklungen. Aktuelle arbeiten wir an Safety, High- und Low-End-Prozessoren bzw. generell Prozessorplattformen in unseren Embedded Modulen, aber auch industrietaugliche Mechanismen zur Datenhaltung oder Speicherkartenqualifizierung. Auch mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) in unseren Bediensystemen beschäftigen wir uns derzeit intensiv.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit der Pflege und Weiterentwicklung von GELin, der Ginzinger Embedded Linux Distribution und unserer modularen Hardwareplattform. Aktuell fokussieren wir auf i.MX8, i.MX6 und i.MX6UL Prozessoren vom Hersteller NXP. Die IP- bzw. Technologieentwicklung war immer schon ein Schwerpunktthema in Linz.
Wie viele Mitarbeiter seid ihr aktuell in Linz?
Martin: Wir sind sechs Personen, davon ist ein Kollege Teilzeit bei uns. Er studiert parallel zu seiner Arbeit auf der JKU. Wir verfügen über vier Büroräume, wo wir (noch)genug Platz haben um uns personell zu erweitern. Wir überlegen auch, zusätzlich Raum zu schaffen, um Besprechungen mit Kunden und Lieferanten, sowie kleinere Events bei uns in Linz abhalten zu können.
Hauptgrund für die Gründung des Standortes Linz war ja, MitarbeiterInnen aus dem OÖ. Zentralraum zu gewinnen. In Linz sind schließlich einige relevante Bildungseinrichtungen mit Schwerpunkt Elektronikentwicklung angesiedelt. Wärst du ohne das Linzer Büro auch bei uns im Team?
Martin: Die Wahrheit ist: Wohl eher nicht. Die Distanz von meinem Heimatort nach Weng im Innkreis wäre für mich einfach zu groß gewesen. Linz ist hier die optimale Lösung, da ich in einer guten Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann. Alle meine Kollegen hier sind aus Linz oder der näheren Umgebung.
Wie sieht dein beruflicher Werdegang aus?
Martin: Ich habe die HTL in Steyr für Elektronik/Informatik absolviert und bin im Anschluss an die TU Wien gegangen, wo ich meinen Master in Elektrotechnik gemacht habe. Danach war ich bei einem Leiterplattenhersteller in Leoben tätig. Ich habe mich mit Druck- und Ätztechnologien für Leiterplattenherstellung beschäftigt. Hier konnte ich auch Auslandserfahrung sammeln. Ich war in Shanghai und Japan, wo ich spezielle Leiterplatten Herstellungstechnologien qualifiziert und die Produktionsanlagen dafür in Betrieb genommen habe. Das alles hat mir wertvolle Erfahrungen für meine jetzige Tätigkeiten gebracht. Bei Ginzinger bin ich seit 2018.
Du bist aber noch nicht fertig mit deiner Ausbildung, oder?
Martin: Nein, genau. 2014 habe ich auf der TU Wien mein Doktorat begonnen. Bis 2018 war ich dort Vollzeit beschäftigt. Nun bin ich auf der Zielgeraden und möchte 2023 gerne fertig sein. Meine Doktorarbeit mache ich zum Thema Rasterkraftelektronenmikroskopie.
Martin, vielen lieben Dank für das Gespräch und alles Gute für deine Abschlussprüfung 2023!